Die große Winter – Überholungsaktion 2020/2021

Dieser Artikel wurde in gekürzter Form im Seven-Magazin Januar 2023 (Heft 190) der Seven-IG veröffentlicht.

Unser Caterham Seven ist Baujahr 2002, wir haben ihn seit 2019. Um für die nächsten Jahre vor großen Reparaturen sicher zu sein, hatten wir uns für den Winter 2020 / 2021 vorgenommen eine größere Aktion durchzuführen und den Seven grundlegend zu überholen. Nicht zuletzt deshalb, da absehbar war, dass nach dem Ende der Brexit-Übergangszeit jede Bestellung aus England um einiges teurer werden würde – was auch eingetroffen ist. Manche Teile sind nur direkt bei Caterham zu bekommen, manche Teile nur von anderen Händlern in England. Insbesondere die sonstigen Händler in UK haben ihre Lieferung in die EU nach Ende der Brexit-Übergangszeit mittlerweile ganz eingestellt oder wickeln diese nur noch mit externen Dienstleistern ab.

Was liegt alles an?

Es war uns bereits klar, dass die größte Investition die nach 20 Jahren verschlissenen Dämpfer sein werden. Zudem sind nach dieser Zeit auch etliche Gummiteile, Dichtungen – und Lagerungen verhärtet. Eine weitere Großbaustelle, der Motor, da wir leicht Öl im Kühlwasser hatten. Differenzial, tiefe Sitzwanne, vordere Radlagerung und weitere Kleinigkeiten kamen hinzu.

Arbeiten

Entsprechend den veröffentlichten Artikeln hier im Blog, werde ich die Liste laufend ergänzen und so die Arbeiten aufzeigen, die wir im Rahmen der großen Überholungsaktion abgeschlossen haben. Diese sind nicht in chronologischer Reihenfolge, ich weiß einfach nicht mehr was wann genau war 😉

Werkstatt – Vorbereitung

Wir hatten im ganzen Winter 2020/2021 Zugang zu einer Hebebühne in der Verwandtschaft auf einem ehemaligen Bauernhof. So konnte der Seven von November 2020 bis Februar 2021 ununterbrochen dort untergebracht und an ihm geschraubt werden. Bereits im Herbst 2020 haben wir damit begonnen, passendes und qualitativ adäquates Werkzeug für den Caterham und die anstehenden Arbeiten zu besorgen. Das beinhaltet sowohl metrische als auch zöllige Schraubenschlüssel, Nüsse, Innensechskant. Grob gesagt also eine Grundausstattung, um überhaupt die Möglichkeiten zu haben qualitativ gut am Seven zu arbeiten. Weiters hinzu kamen Spezialwerkzeuge (insbesondere für das Differenzial), sowie im Laufe der Arbeiten selbst erstellte Werkzeuge und Zweckentfremdetes.

Um die Lichtverhältnisse in der Werkstatt zu verbessern, ursprünglich waren nur drei Leuchtstoffröhren vorhanden, haben wir zwei größere 50W LED Strahler besorgt und an der Decke montiert. Diese sorgten mit der Anstrahlung der Wand für eine helle Arbeitsumgebung ohne Blendeffekte. Weiters kamen Stirnlampen und LED-Arbeitsleuchten vom Discounter zum Einsatz um an der gewollten Stelle, auch unter dem Auto, entsprechend Licht zu haben.

Auf der vorhandenen Werkbank wurde Platz gemacht, um unser Werkzeug ausbreiten zu können. Alles überflüssige auf der Werkbank und auf dem Werkstattboden wurde so gut es geht zur Seite gestellt oder entfernt. Wir wollten mit einer sauberen Arbeitsfläche beginnen.

Für die Lagerung der Neuteile und die vom Caterham ausgebauten Altteile stand ein Raum zur Verfügung. Dieser war beheizbar und wurde im Laufe der Reparaturarbeiten auch öfters zum Aufwärmen und für Recherchen in den diversen Anleitungen oder im Internet verwendet.

Auch die Werkstatt selbst war mit einem Holzofen beheizbar, es konnten aufgrund der zum großen Teil sehr tiefen Temperaturen in diesem Winter und der fehlenden Isolation des alten Gebäudes damit nur ca. 7-10 °C erreicht werden. Meistens waren wir also dick eingepackt.

Alles ganz schnell!

Aufgrund des kurzfristigen Verkaufs des ehemaligen Bauernhofs mussten wir ab Weihnachten 2020 plötzlich sehr schnell vorankommen, um spätestens im Laufe des Februar 2021 die Werkstatt frei zu haben. Dies hat dazu geführt, dass ich ab Weihnachten bis zur Beendigung der Arbeiten im Februar im Prinzip täglich nach der Arbeit von ca. 17 Uhr – 21 Uhr meine Freizeit komplett mit dem Schrauben am Seven verbringen musste. Glücklicherweise mit wechselnder Unterstützung von weiteren Familienmitgliedern. Trotz des dadurch entstandenen erheblichen Stresses fanden wir auch ein paar Minuten um die idyllische Winterlandschaft zu genießen und ein paar einmalige Bilder zu machen. Mittlerweile gibt es die auf den Bildern zu sehenden Gebäuden in dieser Art nicht mehr.

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