Front Dämpfer Austausch

Der Austausch der vorderen Stoßdämpfers war Teil unserer großen Überholungsaktion im Winter 2020/2021

Während einer kleinen Ausfahrt mit einem Stammtischkollegen rund um den Höchsten am Bodensee im Sommer 2020 kam es zu einer kuriosen Situation. Während er mit seinem Seven unbekümmert die buckligen Sträßchen hinunterfahren konnte, fing unser Caterham immer stärker an unkontrolliert zu springen. Wir mussten die Geschwindigkeit stark reduzieren um das Auto einigermaßen fahrbar zu halten. Aufgefallen ist, wie stark die vorderen Räder auf und ab springen. Das war extrem, auch bei weiteren Fahrten ist das Verhalten immer wieder aufgefallen, sodass sich der Verdacht erhärtet hatte, dass die originalen Bilstein-Dämpfer nach 20 Jahren trotz wenigen Kilometern nicht mehr die besten zu sein scheinen.

Refit oder neu?

Es wurde Kontakt zu Bilstein aufgenommen um abzuklären ob die Möglichkeit besteht, die vorhandenen Stoßdämpfer zu prüfen und überholen zu lassen. Bilstein Deutschland konnte mit der Anfrage nichts anfangen und hat zu den englischen Kollegen verwiesen. Diese wiederum zurück nach Deutschland zu einem konkreten Kontakt. Fazit, es ist möglich die Dämpfer zu überholen mit einer gewissen Wartezeit. Da ich zudem noch die Möglichkeit haben wollte, die Dämpfer einstellen zu können hätte ich für das Refit ca. 2/3 des Neupreises bezahlt. Schlussendlich habe ich mich dafür entschieden die originalen verstellbaren Bilstein-Dämpfer bei Caterham zu besorgen, um somit das komplette Paket neu zu haben. Ein weiterer Teil für die große Pre-Brexit Bestellung in UK. Es gibt mehrere Varianten der Dämpfer. Um die passenden Originalteile zu finden, kann man sich über die Webseite direkt an Caterham wenden, sofern das Passende nicht direkt ersichtlich ist.

Im Vorfeld hatte ich auch die Möglichkeit zum Einbau anderer Stoßdämpfer abgeklärt. Aufgrund der Eintragungsthematik und der damit verbundenen höheren Kosten, blieb ich jedoch bei den Originalen. Für Straßenfahrten sollten diese durchaus ausreichend sein.

Aus -und Einbau

Zum Ausbau der alten Dämpfer wurde der Vorderwagen auf Unterstellböcke gestellt. Die untere Schraubfestigung wird mit einem 7/32 Zoll-Inbusschlüssel mit Hilfe eine Ratsche zuerst gelöst. Das geht erstaunlich leicht von der Hand. Um die Karosserie beim Lösen der oberen Befestigungsschraube nicht zu zerkratzen, wurde großzügig mit Kreppband abgeklebt. Hier kommt ein 1/2 Zoll Ringschlüssel zum Einsatz. Um die Schraube herauszuziehen muss die Aluhaut an der Stelle leicht eingedrückt werden. Es befindet sich eine Unterlagscheibe und ein Sprengring darunter. Mit einem Gummihammer lässt sich der Dämpfer mit leichten Schlägen herausklopfen.
Das alles ist in wenigen Minuten erledigt. Es zeigt sich, dass die Dämpfungsgummis in denen sich die Hülsen befinden, bereits hart und porös sind. Ähnlich wie die anderen, noch alten, Gummiteile am Auto. Mit der anderen Seite wurde in gleicher Weise vorgegangen.

Für die neuen Dämpfer habe ich passenden Hülsen ebenfalls mitbestellt. An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen ob zöllige – oder metrische Schrauben verbaut sind. Das unterscheidet sich entsprechend nach Baujahr. Die Hülsen werden mit etwas Kupferspray in die Befestigungslöcher der neuen Dämpfer eingesetzt. Um bereits eine ungefähre Höheneinstellung zu erreichen, wurden die verstellbaren Plattformen entsprechend den ausgebauten Altteilen eingestellt. Auch an diesen Gewinden, sowie an den Gewinden der Halteschrauben wurden Kupferspray eingesetzt.
Der Anbau beginnt mit der Befestigung von oben und dem Einsetzen der entsprechenden Schraube. Eine Reinigung der alten Schrauben vor dem Wiedereinbau lohnt sich. Bei der Positionierung der unteren Befestigung hilft wieder der Gummihammer. Beide Schrauben wurden anhand des Handbuchs mit 25Nm angezogen.

Höheneinstellung

Die Einstellung der entgültigen Höhe der vorderen Stoßdämpfer wurde am Ende der Arbeiten zusammen mit den hinteren Stoßdämpfern vorgenommen. Ich habe mich dabei an die Angaben von Caterham gehalten. Da wir nicht auf dem Track unterwegs sind, haben wir eine recht hohe Einstellung gewählt. Ein kleines bisschen mehr Bodenfreiheit hilft manchmal doch etwas sorgloser auf machen Straßen unterwegs sein zu können. An dieser Stelle bietet sich natürlich auch an diese Einstellungsarbeiten zusammen mit der Spur von einem Profi mit entsprechendem Gerät vornehmen zu lassen, der die Einstellungen speziell für den Einsatzzweck abstimmt.

Wie es sicht fährt…

Bereits in der ersten Fahrt hat sich ein neues Fahrgefühl eingestellt. Selbst auf den unebensten Straßen ist kein Springen mehr zu erkennen. Der Seven liegt nun wieder satt und zuverlässig auf der Straße. Mit einem komplett anderen Dämpfersatz mit weiteren Einstellungsmöglichkeiten wäre das Fahrverhalten vermutlich noch einen Tick besser, jedoch ist das für unseren Einsatzzweck unerheblich. Jede Einstellmöglichkeit mehr bedingt auch immer die entsprechend richtige Einstellung zu finden. Nach einer kompletten Saison können wir sagen, dass wir für uns mit dem Austausch gegen die Originalteile alle richtig gemacht haben.

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