Stabilisator hinten / Rear ARB

Der Austausch der Lagerung des hinteren Stabilisator und der Koppelstangen war Teil unserer großen Überholungsaktion im Winter 2020/2021.

Bei einer Durchsicht vor Beginn unserer Winteraktion haben wir festgestellt, dass die Koppelstangen der hinteren Anti-Roll-Bar viel Spiel hatten. Ebenso konnte sich die Stabilisatorstange in den orangenen Lagergummis ohne Kraftaufwand bewegen. Das hat uns dazu gebracht die entsprechenden Teile ebenfalls mit zu bestellen und für einen Austausch im Winter vorzumerken.

  • 2x Anti Roll Bar Rubber – 1/2″ Orange (Caterham Part 79096*2)
  • 4x ANTI ROLL BAR DROP LINK BALL (Caterham Part 72118)

Da die vier benötigten Kugelköpfe für die Koppelstangen direkt bei Caterham zu unseren Bestellzeitpunkt nicht verfügbar und auch die komplettierten Droplinks nicht lieferbar waren, haben wir diese kurzerhand direkt bei einem deutschen Händler bestellt. Es handelt sich um Universalteile, die recht gut zu bekommen sind. Wichtig hierbei ist zu prüfen ob, man die metrische oder die zöllische Variante benötigt, um die Gewindestange weiterhin nutzen zu können. Bei uns war metrisches Gewinde verbaut, obwohl unser Seven an sich einen Imperial-Rahmen hat.

Droplinks / Koppelstangen

Da vor dem Austausch der Gummilagerung des Stabilisators die Koppelstangen zwingend demontiert werden müssen, bietet sich zu diesem Zeitpunkt direkt die Erneuerung an. Die Montage erfolgt dann natürlich erst nach dem Austausch der Gummilager. In folgendem Video ist das initiale Spiel der alten Droplinks und am Ende das Spiel des Lagergummis der Stabilisatorstange zu sehen und zu hören.

Die selbstsichernden Muttern sind direkt an den Kugelköpfen gekontert und durch eine Bohrung im flachen Teil der Stabilisatorstange verschraubt. Eine Anformung hilft, sodass man mit einem Schraubenschlüssel dagegen halten kann. Leider hat dies bei uns nicht an allen Stellen funktioniert. Ich habe daher den Sicherungsclip am Kugelkopf entfernt, sodass sich die Lagerschale und die Kugel einfach trennen ließen. So kann auch mit Zangen zusätzlich gehalten werden. Wo auch das nicht geholfen hat, war es notwendig den Abstandshalter oben mit auszubauen, um dann mit einem Schraubstock und langem Schraubenschlüssel die verbackenen und mit Schraubensicherung gesicherten Teile zu trennen.

Glücklicherweise ließen sich anschließend Verbindungsstange und Kugelköpfe einfach voneinander trennen. Die Neuteile wurden mit neuen Kontermuttern so montiert, dass die Länge der gesamten Koppelstange entsprechend der ursprünglichen Länge eingestellt ist. Beidseitig gleich und möglichst kurz. Da allerdings zwischen Antriebswelle und den Droplinks für eine Vorabmontage zu wenig Platz ist, musste der Zusammenbau teilweise am Auto selbst erfolgen, wie auf den Bildern ersichtlich ist. Die Montage am Stabilisator erfolgte ebenfalls mit neuen selbstsichernden Muttern im zweit-hintersten Loch (wie zuvor). Dies ist laut Handbuch die zweit-weichste Einstellung.

Die Kugelköpfe für die Droplinks sind generell in dieser Bauart nie ganz spielfrei. Es gibt andere Varianten, die von der Machart her wie bei einem gewöhnlichen Straßenauto hergestellt sind, oder auch welche, die für den Renneinsatz konzipiert sind und sicherlich länger halten als die Originalen. Interessant ist auch die selbst hergestellte Variante eines Mitglieds des Seven-IG Forums. Hätte ich diesen Beitrag früher gekannt, würde ich vermutlich nun diese Variante einsetzen, da aufgrund der besseren Komponenten mit weniger Spiel zu rechnen ist. Unter dem Betreff „Pendelstütze an der Hinterachse“ ist der Beitrag zu finden.

Stabilisator-Gummi

Demontierte Droplinks sind die Voraussetzung, um die Stabilisatorstange vom Seven entfernen zu können. Im eingebauten Zustand lassen sich die Lagergummis nicht wechseln. Um die Stange herauszubekommen ist es zudem notwendig die aus zwei Hälften bestehenden oberen Teile der Lagerschalen links und rechts zu entfernen. Diese sind mit längeren Inbusschrauben und selbstsichernden Muttern am Rahmen angebracht. Mit etwas zirkeln und leichtem Nachdruck hat man den Stabilisator ausgebaut. Da die Alu-Lagerungen sehr mit Dreck behaftet waren, habe ich auch die jeweiligen anderen Hälften ausgebaut, gereinigt und poliert. Wie man schnell gesehen hat, ist es notwendig die jeweiligen Paare zu markieren, da diese nicht genau gleich sind. Spätestens bei der Wiedermontage merkt man das anhand nicht übereinander passenden Bohrungen.

Nun zum schwierigen oder besser gesagt nervenaufreibenden Teil. Das Entfernen der alten Gummis von der Stabilisatorstange geschieht ganz einfach durch Aufschneiden mit einem Messer. Das Anbringen der neuen Lagergummis ist ungleich schwieriger. Trocken ist dies gar nicht zu schaffen. Ich habe sowohl Stange als auch Gummi mit reichlich Silikonöl eingesprüht. Mit viel Kraft und nach ein paar Versuchen ist es gelungen die Gummis vom flachen Teil der Stange über die 90 Grad Kurve auf den runden Teil zu schieben. Sicherlich hilft es, wenn man die Möglichkeit hat, die Stabilisatorstange hierfür einzuspannen. Gut eingeölt und zwischen Rahmen und Differenzial hindurchgezirkelt liegt diese nun auf den bereits wieder montierten unteren Hälften der Lagerschalen auf. Mit montierter oberer Hälfte – die Schrauben hier nicht zu fest anziehen – merkt man gleich, das Spiel ist weg. Haptisch verglichen spürt man schnell einen Unterschied zwischen den Neu – und Altteilen. Ähnlich wie an den anderen Stellen des Seven waren auch diese Teile schon verhärtet.

Die auf den Bildern zu sehende blaue Unterlage auf dem Stabi dient als Dämpfung zur Befestigung des linken Handbremsseils mittels Kabelbinder. Das reichte Bremsseil ist direkt am Rahmen ebenfalls mit Kabelbindern fest gemacht.

Ein weiterer Schritt…

… um den Seven für die nächsten Jahre fit zu halten ist erledigt! Das Spiel zwischen Stabilisator und dessen Gummilagerung ist komplett verschwunden. Wie zu erwarten war, ist dies bei den Koppelstangen jedoch nicht der Fall. Es ist merklich besser, jedoch ist zu vermuten, dass diese über die nächsten Jahre ebenfalls wieder ausschlagen werden. Sollte das der Fall sein, werden wir die Lösung des erwähnten Forenbeitrags ausprobieren.

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