Folgendes ist bereits in unserer ersten Saison 2020 passiert, komme jedoch jetzt erst dazu es nieder zu schreiben.
„Huch was ist denn da los?“ habe ich gedacht, als ich mit dem Seven auf meinem Arbeitsweg auf einmal gesehen habe wie sich der linke Kotflügel ab Tempo 50 langsam nach oben und unten bewegte. Schon die Fahrten zuvor war einem so als würde das linke Rad oder der linke Cylce-Wing stärker vibrieren als die rechte Seite. Dass sich da jedoch dann gleich etwas vom Halter löst, dieser Gedanke kam mir nicht. Auf dem Firmenparkplatz angekommen musste ich feststellen, wie der Kotflügel sich um die vordere Halterung drehen ließ, hinten war keine Verbindung mehr zum Haltebügel vorhanden. Den ganzen Vormittag kreisten die Gedanken um: „So kann ich unmöglich nach Hause fahren“, „Ganz wegreißen?“, „Irgendwie temporär befestigen?“. Ich habe mich für letzteres entschieden und nach einigem Hirnen die Mittagspause dazu genutzt ein kleines Provisorium umzusetzen.
Wie komme ich heim?
Kernpunkt war Klettband. Einen Streifen Klettband mit dem vorhandenen doppelseitigen Klebeband auf den hinteren, losen Teil des Cycle-Wings geklebt und das Gegenstück des Klettbands um einen Teil der Halterung gewickelt und fest „geklettet“. Das gleiche dann auch noch am vorderen Teil des Kotflügels, da die Befürchtung bestand, dass sich dieser auch noch lösen könnte. Mit diesem Provisorium konnte dann mit langsamem Tempo die Heimfahrt auf Nebenstrecken angetreten werden.
Das Provisorium hielt so gut, dass während der Fahrt keine Bewegung beobachtet werden konnte. Zuhause konnte alles leicht und rückstandslos entfernt werden. Auch der Kotflügel war mit einer kleinen Bewegung ganz vom vorderen Halter gelöst. Er war an beiden Haltern ausschließlich mit so etwas wie Acryl befestigt, ich glaube nicht, dass es Karosseriekleber oder ähnliches war. Hier stellt sich im Nachhinein natürlich schon die Frage wann die warum so gemacht wurde. Uns war durch den Händler bekannt, dass die Teile noch vor dem Verkauf demontiert und aufgrund von Kratzern neu lackiert wurden.
Wiederbefestigung – aber besser!
Um eine sichere Befestigung zu erreichen war nach einer Recherche klar, wir würden Karosseriekleber verwenden und die Cycle-Wings zusätzlich mit einer Glasfasermatte am Halter sichern. So wäre alles sicher, auch wenn sich nach einer gewissen Zeit der Karosseriekleber lösen sollte. Mit Messer und Schaber haben wir die Klebereste an den Haltern entfernt und die Chance genutzt etwas „Seilfett“ zur Rostvorbeugung in die Rohre zu sprühen, da bereits Rostansätze sichtbar waren. Zuerst von Hand, dann mit einer kleinen Schleifmaschine sind wir den Harzresten an der Innenseite des Kotflügels zu Leibe gerückt. Es scheint so, als wären diese entstanden bei der Verlängerung der originalen Cycle-Wings. Man sieht deutlich einen Ansatz auf der Unterseite. Ebenfalls wurden so auch die künftigen Klebeflächen etwas angeschliffen.
Die Positionierung bei der Verklebung mit dem Karosseriekleber, insbesondere das Halten der Position bis zur Trocknung ist etwas schwierig. Hier zeigt sich, dass man alle zur Verfügung stehenden Hilfsmittel wie Kreppband und Abstandshalter nutzer sollte. Denn nicht nur muss die Position stimmen, damit die Lauffläche des Reifens abgedeckt wird, auch sollte es natürlich vorne parallel zum rechten Cycle-Wing anschließen und nicht schief sein. Es lohnt sich, da der Kleber durchaus etwas fließt, die tropfgefährdeten Stellen abzudecken. Das hilft ebenfalls im späteren Umgang mit dem Harz.
Nach 24-stündiger Trocknungsphase und der nochmaligen Positionsüberprüfen konnte final eine kleine Glasfasermatte über hinteren und vorderen Teil des Halters gelegt und mit Polyesterharz fest geklebt werden. Dabei wird zuerst das Harz auf der Innenseite des Cyle-Wings aufgebracht, die Glasfasermatte darüber gelegt und mit einem Pinsel angetupft, bis möglichst keine Luftblasen mehr zu sehen sind. Vorsicht, unbedingt Handschuhe tragen und die Abdeckung des Bodens nicht vergessen, würde mich wundern, wenn es jemand an dieser Stelle ohne tropfen hin bekommt. Weitere 24 Stunden später war alles ausgehärtet und es stand die erste Testfahrt an – keine Überraschungen, alles problemlos!
Und was ist mit der anderen Seite?
Der andere Kotflügel war nach Begutachtung noch fest. Zumindest dachten wir das, denn wenige Monate danach hat sich auch dieser gelöst. Glücklicherweise ist dies nicht während der Fahrt, sondern schon in der Garage aufgefallen. Auch hier sind wir gleichermaßen vorgegangen, nun fahren wir bereits zwei Saisons mit den neu verklebten Cycle-Wings ohne Probleme.